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Klettern

Von Evelyne Thurnherr, 3.9.2015

Eine kleine Gruppe, bestend aus Roli, Dani, Chrisitan B., Stefan und mir traf sich am 29. August 2015 um 09.30 Uhr, in der Kletterhalle St. Gallen, zu einem 2-stündigen Schnuppertraining. Christian, unser Instruktor, ging gleich zur Sache und teilte uns Hüftsitzgurte und Schuhe aus. Mit den Schuhen hatte so mancher seine Probleme, da diese mindestens zwei Nummern grösser, als die gewohnte Schuhgrösse, hätten sein sollen. Bei einigen war jedoch die grosse Zehe im Wege und es musste sogar zur nächst grösseren Grösse gegriffen werden. Christian meinte schmunzelnd, dass man sich ein bisschen eingeengt fühlen sollte, da es keine Pantoffeln wären:-)

Sobald die Hüftsitzgurte richtig montiert waren starteten wir an den Seilen mit den Sicherungsübungen. Der Kletterer hakt das obere Seil, Kletterseil genannt, mit zwei Schraubhaken vorne an seinen Hüftsitzgurt. Die beiden Schraubhaken sind in entgegengesetzte Richtung zueinander und dienen als Sicherung, falls sich Einer der Beiden einmal lösen sollte. Der Sicherer macht mit dem unteren Seil, Bremsseil genannt, eine Schlinge, schlauft diese beim Abseilsicherungsgerät (sieht einem Elefantenrüssel ähnlich) durch und hakt es ebenfalls mit einem Schraubenhaken vorne an seinen Hüftsitzgurt. Für den Sicherer folgen nun weitere Übungen wie das Seilabziehen während des Klettervorgangs, was bedeutet, dass das Seil immerzu nachgezogen werden muss, damit es den Kletterer nicht behindert und er bei einem Fall nicht zu tief fällt. Hierbei wird das Bremsseil abwärts durch den "Elefantenrüssel" gezogen.

Bei der Seilsicherung zieht die Bremshand das Bremsseil stark nach unten und die Nichtbremshand umschliesst den „Elefantenrüssel“. Beim Abseilen wird die Nase des „Elefantenrüssels“ leicht nach oben gedrückt, damit das Seil langswam nachgibt und der Kletterer hinunter gelassen werden kann. Vor jedem Start an einer neuer Route prüfen sich beide Partner auf Richtigkeit der Schraubhaken und des Abseilsicherungsgerätes.

So, nun genug zur Technik, es war soweit und wir konnten unsere ersten Versuche in Dreiergruppen an der Anfängerwand, mit mir als Vorzeigemodell, starten. Nach Erreichen des ersten Zieles, 1/3 der Kletterwand, erfolgte die erste Sicherung mit Abseilen. Mit dem Ruf "Vorname des Sicherers und Block" weiss der Sicherer, dass sich der Kletterer zum Abseilen oder für eine Pause bereit macht. Sobald das ok des Sicherers erfolgt, lässt sich der Kletterer von der Wand los und in den Hüftsitzgut fallen. Mit dem Kommando "Vorname des Sicherers und ab" wird der Kletterer langsam vom Sicherer abgeseilt und der Kletterer läuft langsam der Wand hinunter. Block kann ebenso nur zum Ausruhen genutzt werden, um danach erneut weiter zu klettern.

Nach ein paar Versuchen an der Anfängerwand durften wir endlich in die grosse Welt der Kletterer. Dani, Christian und Stefan hatten es ziemlich rasch im Griff und legten im Eiltempo los. Roli und ich nahmen es etwas gemütlicher, wobei auch Roli zum Schluss noch mutig wurde und sich an die Route 6 wagte. Nach der Hälfte verliess ihn jedoch sein Glück und er fiel unerwartet. Zum Glück war ich noch da und habe ihn profimässig gesichert. Das Üben hat sich gelohnt!

Obwohl die zwei Stunden im Flug vorbei rasten und manch Einer gerne noch etwas länger geblieben wäre, waren die Meisten ziemlich müde und konnten die Finger und Arme kaum noch bewegen. Beim anschliessenden Mittagessen im Marktplätzli der AFG-Arena, bei welchem die Männer auf den pikanten Burger setzten und ich eine leckere Rösti genoss, konnten alle Energien wieder aufgeladen und gut gestärkt in den Nachmittag gestartet werden. Ich weiss nicht, wie es den Anderen ging. Ich jedenfalls, hatte am Tag danach ziemlichen Muskelkater. Es war ein interessantes Training und hat viel Spass gemacht.


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