Von Philipp Lutz, 16.1.2004
Zum traditionellen Clausabend trafen wir uns in diesem Jahr einmal mehr auf dem Parkplatz Wittenwald in Goldach. Auf der Einladung wurden uns gutes Schuhwerk und Taschenlampe empfohlen. Trotz dieser verdächtigen Empfehlungen, welche in Bezug auf die körperliche Betätigung Ungutes erahnen liessen, traf eine erstaunlich grosse Anzahl Clubmitglieder ein. Eine leise Enttäuschung bildete einzig die doch eher bescheidene Delegation der Junioren (waren überhaupt welche anwesend?). Nun gut, wer eben noch an den Santa Claus glaubt, der hat wohl gute Gründe, einer Clausfeier fern zu bleiben. Besonders wenn man noch kein Sprüchli auswendig gelernt hat. Und mal ehrlich. Hatten wir in diesem Alter nicht auch viel Gescheiteres zu tun, als mit ein paar alten Kläusen an eine Clausfeier zu gehen? Zum Beispiel an die Knutschparty im Luftschutzkeller des Gemeindezentrums oder in die Disco?
Nachdem auch Armin mit seinem Sattelschlepper endlich eingetroffen war, er hatte auf dem Weg noch die beiden Kägis und den Schreibenden aufgeladen, konnte die "Nachtwanderung" losgehen! Wie üblich übernahm Imelda die Spitze und natürlich auch gleich das Kommando. Sie gab ein derart forsches Tempo vor, dass den bereits etwas gesetzteren Herren fast die Puste ausging. Auf halber Distanz glaubte manch einer von ihnen, das Ziel der Wanderung bereits vor Augen zu haben. Doch leider war es nicht die Waldschenke zur alten Burg, sondern nur einer dieser gottverlassenen Bauernhöfe, von welchen es auf den Hügeln dieses Berggebietes oberhalb von Rorschach einige gibt. Immerhin fanden aufgrund dieser kurzen Pause auch unsere Juristen sowie die graue Eminenz unseres Vereins wieder den Anschluss an die Spitze.
Schliesslich trafen wir in der Waldschenke ein und besetzten bis auf zwei Tische sämtliche Plätze des Restaurants. Zur grossen Überraschung und Freude aller Anwesenden wurde verkündet, dass die erste Getränkerunde und der "Schnipo-Teller" aus der Clubkasse übernommen wird.
Als für einige Herren nach drei Fleisch- auch noch die dritte Pommes-Frites-Runde eingeläutet wurde, kamen die ersten Gerüchte über einen allfälligen Clausbesuch auf. Kommt er oder kommt er nicht? Er kam! Mit dabei war auch sein Schatten Schmutzli! Und unserer Claus legte gleich mit einer unendlichen Geschichte los, welche hohe Anforderungen an unser Sitzleder und unsere Geduld stellte. Aber eigentlich meinte es unser lieber Claus ja nur gut. Er hatte schlicht und einfach den Faden verloren. Das kann nun wirklich jedem passieren und deshalb sei ihm an dieser Stelle auch gleich wieder verziehen!
Wer meint, er oder sie könne es besser, kann sich ja gleich für dieses Jahr als Claus melden. Doch damit habe ich den Claus nun wirklich genügend verteidigt. Denn was er sich anschliessend erlaubte, grenzte an Folterung! Als Strafe weil ich für einige hungrige Kollegen etwas aus dem grossen Jutesack nahm, wurde ich in einer entwürdigenden Pose ausgepeitscht! Doch das Schlimmste war nicht etwa der Schmerz, sondern das Gejohle der Menge. Immerhin blieb der Trost, dass auch andere Clubmitglieder noch drankamen und sich die Meute dabei nicht minder ergötzte.
Nach den obligaten Clausteller mit "Schöggeli", Nüssli und dergleichen brachen wir auf und nahmen diesmal den direkten Weg zum Parkplatz unter die Füssen. Einzig auf Kägi II mussten wir wieder einmal warten. Er wollte uns unbedingt noch zeigen, wie gut er im "Sändele" ist. Es bleibt ein herzliches Dankeschön an das Organisationskomitee (Imelda und Yvonne?) zu richten und für die Clausfeier 2004 auf eine spannende Fortsetzung der unendlichen Geschichte zu hoffen.